Hallo,
wir haben das vielleicht ein wenig missverständlich (wenn auch nicht falsch) formuliert.
Man kann die erste Menge konkreter und - mit Bezug auf die Diagonalsprache $L_{NA}$ aus der Vorlesung - besser angeben als:
"Die Menge der Kodierungen aller Turingmaschinen, die auf ihrer eigenen Kodierung als Eingabe nicht halten..."
Die Beschreibung der zweiten Menge würde ich dann auch etwas anpassen:
"Die Menge der Kodierungen aller Turingmaschinen mit einer zugehörigen Eingabe, die auf dieser Eingabe anhalten..."
Der Unterschied, der das erste Problem schwieriger macht als das zweite, liegt darin, dass man hier wissen will, ob die Turingmaschine NICHT anhält. Will man nämlich "nur" wissen, ob die Turingmaschine anhält, dann kann man sie "einfach" simulieren und warten, ob sie anhält. Falls sie anhält, hat man die positive Antwort, nur falls nicht, weiß man nicht, ob sie irgendwann anhalten wird oder doch ewig weiterlaufen.
Will man also die zweite Menge $M$ aufzählen, kann man bspw. folgendermaßen vorgehen:
Erzeuge eine Ordnung (bspw. längenlexikographisch) der Kodierungen aller Turingmaschinen mit Eingaben: $<T1,w1>,<T2,w2>,…;$
Simuliere $T1$ auf $w1$ einen Schritt weit;
Simuliere $T1$ auf $w1$ einen weiteren Schritt und $T2$ auf $w2$ einen Schritt weit;
Simuliere $T1$ auf $w1$ und $T2$ auf $w2$ einen weiteren Schritt und $T3$ auf $w3$ einen Schritt weit;
...
Falls irgendeine der Turingmaschinen während der Simulation anhält, füge sie mit der zugehörigen Eingabe zu $M$ hinzu. Auf diese Weise werden alle Turingmaschine-Eingabe-Paare, für die die Simulation anhält, nach endlicher Zeit zu der Menge $M$ hinzugefügt.
Dieses Vorgehen ist bei der ersten Menge nicht möglich, da man, um sicher zu sein, dass eine Turingmaschine NICHT anhält, unendlich lange warten müsste.
Viele Grüße
Lukas König